Kommissar Dupin – Bretonisches Gold [Jean-Luc Bannalec]

Der Inhalt:

(c) ARD

Die Geschichte aus dem bretonischen Ort Concarneau, rund um Commissaire Georges Dupin, handelt vom Tod der persönlichen Bekannten des Hauptermittlers und Journalistin Lilou Breval, welche vor ihrem Tod an einem Bericht über die Salzindustrie in der Bretagne gearbeitet hat. Lilou verschwindet eines Tages spurlos, nachdem sie telefonisch Dupin von mysteriösen Vorgängen in einer Saline in der Nähe von Guérande berichtet und sich vor Ort mit ihm verabredet hat.

Nachdem Dupin bei seinem Ankommen am Treffpunkt beschossen und verletzt wird – der Täter kann unbemerkt entkommen – greift ihn selbst zunächst die örtliche Polizei, vertreten durch Commissaire Sylvaine Rose und ihren Kollegen, auf, wodurch er zwischen die internen Fronten des Kriminalpolizeiapparates gerät.
Trotzdem macht es sich der übereifrige Polizist zu seiner persönlichen Angelegenheit den Fall zu klären, wenngleich er außerhalb seines Zuständigkeitsbereich operiert und dadurch natürlich regelmäßig Commissaire Rose auf die Zehen tritt. Mit dem Fund der Leiche von Lilou Breval gehen die Ermittlungen schließlich entscheidend weiter, so dass Dupin in den Unterlagen der Toten einige Hinweise auf den Inhalt der letzten, unvollendeten Geschichte, in der wohl das Tatmotiv zu finden ist, entdeckt. Auch verschiedene Verdächtige wie die Gebrüder und Salinenbesitzer Daeron, die Lebensmittelchemikerin Celine Cordier oder die Vertretern der Firma Le Sel treten erstmals ins Rampenlicht der Ermittlungen.

Letzten Endes verkörpert allerdings der Tod eines Hundes, welcher im Vorspann noch munter Wasser aus einem Salinenbecken trank, den Wendepunkt und Durchbruch in der Verbrechensaufklärung, sodass man später mit den eigentlichen und ökonomisch begründeten Tatsachen hinter dem Mord konfrontiert wird.

Meine (Kurz)Meinung:

(c) Kiepenheuer & Witsch

Woran erkennt man das man definitiv älter wird? Unter anderem vielleicht daran, dass man zu nächtlicher Zeit, statt einem vernünftigen Buch, Privatfernsehen oder Streams, einmal nicht Phönix, sondern die beiden großen Sender des öffentlich-rechtliche Tvs nutzt und schließlich bei einer Buchverfilmung aus Frankreich hängen bleibt. Der Kriminalroman „Bretonisches Gold“ unter dem Autorenpseudonym Jean-Luc Bannalec, wurde nämlich für die ARD mit deutschen Schauspielern verfilmt. Soweit so gut und noch nicht schlecht.

Denn die dabei alte und filmographisch eher wenig aufwendige Umsetzung ist gar nicht mal störend, im Gegenteil, diese trägt gut zur passenden Atmosphäre der Handlung bei. Doch ein großes unumstößlich „Aber“ bleibt, selbst wenn man der Verfilmung letztendlich etwas positiv abgewinnen möchte: die Nachsynchronisation!

Gerade die Dialoge der ermittelnden Nebencharaktere sind nicht auf den Punkt, es mangelt an Lippensynchronität und zu allem Überfluss wurden noch unpassende Dialekte eingebaut. Wobei es mir grundsätzlich rätselhaft ist, weshalb eine deutsche, gebührenfinanzierte Produktion überhaupt mit einer solch schlechten, tontechnischen Qualität veröffentlicht wird. Aber wie dem auch sei, wenn man schlaftrunken albtraumvermeidungssichere Unterhaltung möchte, ist dieser Film das Richtige. Ansonsten gewinnt man eher den Eindruck, dass sich ein kleines Produktionsteam zusammengefunden hat, das im Dienste des klischeehaft, alten Publikums mit Wonne einen verstaubten Streifen der 90er Jahre erzeugen wollte.

Fazit: Eine Buchverfilmung, bei der man – wäre man die Welt – nicht weiß, ob man sie braucht. Nichtsdestotrotz ist der Film natürlich für alle Interessierten noch einmal in der Mediathek des Ersten einsehbar.

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