Neuauflage [22. März 2013]: Heimat – Ein unergründlicher Hafen der Möglichkeiten?!

Für ein Großteil der Menschheit ist der Begriff der Heimat, des zu Hauses, gleichgesetzt mit dem Ort ihrer Geburt; viele assoziieren durchaus ihrem momentanen Wohnsitz damit. Manche verbinden mit einem Solchen den Platz, den ihre Liebsten einnehmen oder eine Stelle, an die man gehen möchte, wen man viel Neues erfahren hat und dieses in seinen Gedanken, Gefühlen, sowie Erinnerungen und Emotionen verarbeiten möchte. Also einen Ort zur Rückkehr in Sicherheit und ein Ausgangsort für Spannung.

Oft ist man sich gewiss die eigene Heimat zu kennen, zu wissen wo sich diese befindet, unerschütterlich in seinem festen Glauben zu sein oder zumindest einen Punkt zu haben, nachdem man Ausschau hält. An was auch immer dieser nun festgemacht sein mag, ob Personen, Gefühle oder geografische Koordinatoren. – Aber manchmal ist das Ganze leider auch nicht so einfach, wie man es erwartet hat, manchmal spielt das Leben mit einem Katz und Maus… Dann ist man auf der Suche nach etwas ganz Bestimmten und entdeckt etwas, was man nicht finden wollte. Muss umdisponieren, sich den neuen Begebenheiten fügen und das Beste daraus machen. Auch wenn das Gefühl der Sehnsucht nach dem eigentlichen Ziel noch so groß erscheint. (Zumindest sollte man das probieren, ansonsten dürfte das Leben ziemlich trist verlaufen.)

So ist es auch mir und meiner Familie widerfahren. Normalerweise lebe ich nämlich frei nach dem Motto: “Heimat ist dort, wo dein Herz schlägt.” In diesem Fall sowohl, wo sich die von mir geliebten Personen aufhalten, als auch wo ich das finde, was ich suche:

» Freiheit! «

In jeglicher Form, ohne Grenzen, weder gesellschaftlichen, moralischen oder anderen Konventionen unterlegen. Ich war noch nie jemand, den es sonderlich lange an einem Ort gehalten hat, eher jemand, der ständig von Fernweh heimgesucht wurde und wenn jemand Nähe zu mir aufnahm, ich lieber die Flucht ergriff (mit Ausnahme meines Mannes [keine Ahnung, wie er das bewerkstelligt hat *zwinker*], sowie ein, zwei engen Freunden, die diese Macke einfach akzeptieren). Nicht weil ich die Verantwortung scheute, sondern viel mehr weil ich mich in meiner Selbst eingeschränkt fühlte. Nichtsdestotrotz gibt es seit je her einen, nein zwei Orte, bei denen es sich anders verhielt. An denen ich, wenn ich mich ihnen näherte, mein Herz schneller schlagen spürte, der Kopf ‘freier’ war, man ungewollt ein Lächeln auf die Lippen gezaubert bekam und wenn man eintraf, die Luft und Umgebung einfach nur erleichtert, als auch glücklich in sich auf sog. Kurzum man sich rundum wohl fühlte.

Kartologisch war, ist und wird das immer Hamburg sein. Als Nordlicht und Großstadtkind (ich wurde zwar in Niedersachsen geboren, aber ohne eine Meeresbrise, schwarzen Humor und vermeintlicher Unnahbarkeit geht es einfach nicht), brauche ich das meiner Meinung nach, nicht weiter zu erläutern und ist diese Stadt, das Bundesland, mit all seinen Höhen (und eventuell kleinen Tiefen) selbsterklärend.

Und der andere Platz befindet sich in mir selbst, tief in meinem Geist, wo die Phantasie sich ein zu Hause geschaffen hat. Wo Welten existieren, die aus Büchern, Geschichten und eigenen Gedanken geflochten wurden. Wo die Muse mit der Kreativität ein Stelldichein hat und der Regenbogen einen ins Reich der unendlichen Abenteuer mit nimmt.

Beides Orte, die ich in der vergangenen Zeit nur selten ‘heimsuchen’ konnte.

Zum einem weil meine Familie und ich frühzeitig unsere Wohnung gekündigt und leider keine neue Unterkunft in der ursprünglich angedachten Stadt finden konnten. (Wenn auf ein Immobilienobjekt mehr als 80 Interessenten kommen und man selbst Hundehalter ist, darf einen das nicht wundern.) Anderseits weil ich wegen all den zeitraubenden Pflichten, samt Umzugsvor,- und Nachwehen, kaum Gelegenheiten fand, zu entspannen, mal etwas zu Lesen oder gar zu Schreiben. – Mich also auch nicht dem Bibliothekarium widmen konnte.

Aber es gibt einen ganz entschiedenen Faktor, der, wenn man einmal weiß, wohin einen die eigene Reise tragen soll, einem immer Unterstützung bietet. Und zwar das diese Pfade (und die mit ihnen verbundenen Emotionen) meistens auch längerfristig bestehen bleiben.

So sind wir beispielsweise zwar nicht in Hamburg gelandet, jedoch Mithilfe und einem der wichtigsten Güter der Menschlichkeit überhaupt, der Freundschaft, in einer anderen Stadt gelandet. Die wir zwar nicht als unsere Heimat, allerdings ein neues zu Hause mit vielen sich neu eröffnenden Möglichkeiten, über die wir dankbar sind, nennen können. Und im Gegensatz zu Venedig, deren Lagune mit Untergrund-Stabilisatoren geschützt, aber die wahrscheinlich nicht das nächste Jahrhundert überdauern wird, bietet Hamburg bestimmt auch in einigen Jahren noch den Quell des ganz persönlichen Glücks.

Was zudem noch bleibt, ist die Phantasie und dieser Ort, den ich nun wieder mit neuem Schwung nach den wirren Wendungen des Zufalls, sowie den Umbrüchen durch den Umzug gerne erneut aufleben lassen möchte! Den ich mit neuen Rezensionen, alltäglichen Kuriositäten und amüsanten, sowie tiefgründigen, literarischen Analysen wieder Magie einhauchen werde.

Ich hoffe ihr seid vielleicht wieder ein Teil davon und könnt mit mir in die herrliche Welt der Buchstaben eintauchen…

… Auf das euch stets eine Spur vom Sternenalphabet auf diesem Weg heim geleiten möge!

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